Una mirada de Amor

Gran Evangelio de Juan, tomo 2, capítulos 187 - 188

(Capítulo 187) 8. «Con nuestro Señor y Maestro ocurre algo muy extraño», dijeron entre sí los tres discípulos que estaban en el barco. «De tanto en tanto habla como el Señor único del Cielo y de la Tierra y actúa según ello. Pero otras veces es totalmente un ser humano y en nada hace notar su Divinidad. Cierto es que todo lo que dice y hace es inconcebiblemente sabio; pero que pese su Poder y Sabiduría divina, vaya a dejarse maltratar dentro de poco hasta la muerte por los fariseos de Jerusalén, es algo que no se puede calificar de sabio. ¿Qué ganará finalmente con eso la humanidad? Se confundirá y dirá: “¡Mirad la suerte del Poderoso, víctima de otros más poderosos! Él que resucita a los muertos y mueve montañas, ¿no debería poder arrojar del Templo a los desvergonzados con una sola palabra?”. (187. Kapitel) 08. Sagen darauf die auf diesem Schiffe anwesenden drei Jünger unter sich: „Es ist mit unserem Herrn und Meister oft doch sonderbar! Dann und wann spricht Er ganz als der alleinige Herr Himmels und der Erde und handelt dann auch danach; dann und wann ist Er aber wieder ganz Mensch und läßt von Seiner Göttlichkeit nichts merken! Es ist zwar alles unbegreiflich weise, was Er spricht und tut; aber daß Er Sich in jüngster Zeit sollte von Pharisäern zu Jerusalem bis zum Tode mißhandeln lassen, bei all Seiner göttlichen Macht und Weisheit, das wäre denn doch etwas, das man durchaus nicht weise nennen könnte! Denn was gewinnt am Ende die Menschheit von solch einer Mißhandlung? Sie wird am Ende irre und wird sagen: Da seht das Los des Gewaltigen, daß Er am Ende dennoch ein Opfer des noch Gewaltigeren wird! Er, der die Toten erweckt und Berge versetzt, sollte doch auch imstande sein, mit einem Worte das Tempelgesindel zunichte zu machen!?
9. En tiempos de Noé todos los hombres tuvieron que perecer, excepto Noé y su pequeña familia; sin embargo, los hombres de entonces no eran tan malos como generalmente lo son ahora, tan malvados que ya no pueden serlo más. Además, Él quiere dejarse maltratar por ellos en vez de castigarlos más duramente que en los días de Sodoma y de Noé. Algunas actuaciones de su parte divina son más inconcebibles que las cosas que nunca existieron». 09. Zu Noahs Zeit mußte alle Menschheit untergehen bis auf Noah und dessen kleine Familie, und doch waren damals die Menschen bei weitem nicht so schlecht, wie sie im allgemeinen jetzt sind; und weil nun aber die Menschen im allgemeinen schon derart böse und arg sind, wie sie sicher nicht leicht noch böser und ärger sein könnten, so will Er Sich darum von ihnen nun Selbst dazu noch mißhandeln lassen, anstatt daß Er sie züchtige ärger denn zu Sodoms und Noahs Zeiten! Kurz, manche Handlung von Seiner Gottseite ist noch um vieles unbegreiflicher als etwas, das noch nie ein Dasein hatte!“
(Capítulo 188) 1. Aquí intervino Juan, el cual había escuchado muy atentamente las palabras de Simón Judá. «Si considero esta cuestión con los sentidos mundanos, no puedo contradecirte. Pero para la visión del corazón todo presenta otro aspecto totalmente diferente. Pues la Sabiduría divina nunca va por los mismos caminos que la de un ser humano, por muy sabio que sea. (188. Kapitel) 01. Sagt Johannes, der den redenden Simon Juda bloß ganz aufmerksam angehört hatte: „Mit bloß weltlichen Sinnen die Sache betrachtet, kann ich dir keinen Widerspruch tun; aber für die Sehe des Herzens hat all das denn doch ein ganz anderes Gesicht! Denn die göttliche Weisheit richtet sich ja nie und nimmer nach der selbst eines noch so weisen Menschen!
2. ¿Sabes acaso por qué crecen en la Tierra tantas clases de plantas y arbustos que nunca dan fruto? Y aunque los den, para nuestro entendimiento son inútiles y nadie sabe para qué sirven. La misma diversidad encontramos entre los animales. Desde el más pequeño pulgón de las hojas hasta el leviatán de los mares, salvo nuestros animales domésticos, ¿para qué nos sirven? ¿Qué utilidad pueden tener las bestias salvajes? ¿Para qué le sirven a la humanidad los osos, los leones, los tigres, las hienas y las demás bestias feroces que no conocemos? ¿Quién te puede decir la razón de tanta variedad de animales? ¿Para qué están todas las estrellas en el cielo? ¿Por qué la Luna no alumbra siempre durante la noche? ¿Para qué nos sirve? No comprendemos ni esto ni muchas otras cosas más y, si reflexionamos críticamente sobre ellas, nos parecen absurdas. Sin embargo, para Dios el Señor todo tiene su sabia razón. Y por eso, ahora que tenemos la gran oportunidad de ver actuar al Señor personalmente ante nosotros, no debe extrañarnos que no comprendamos todo lo que hace y hará en adelante; Él tendrá para todo su sabia razón. ¿No opinas tú lo mismo?». 02. Weißt du denn, warum auf dem Erdboden gar so zahllos viele Gattungen von Pflanzen und Gesträuchen vorkommen, die gar keine Früchte tragen? Und so sie schon welche tragen, da sind diese für unsern Verstand dennoch zwecklos, und niemand weiß es, wofür sie etwa gut sind! Eben eine gleiche Mannigfaltigkeit entdeckt man unter den Tieren. Von der kleinsten Blattmilbe bis zum die Meere beherrschenden Leviathan, sage, wozu sind sie alle bis auf unsere wenigen Haustiere? Welchen Zweck können wohl die wilden, reißenden Bestien haben? Was nützen der Menschheit die Bären, Löwen, Tiger, Hyänen und noch eine Menge der uns noch unbekannten reißenden Bestien? Wer, guter Freund, kann dir den Grund von so höchst verschiedenen Gestaltungen der Tiere geben? Wozu die vielen Sterne am Himmel? Warum leuchtet der Mond nicht stets zur Nachtzeit? Wozu sein Lichtwechsel? Wozu ist er so ganz eigentlich da? Sieh, das alles und noch viel tausendfältiges anderes begreifen wir nicht, und es kommt unserem Verstande wie eine Torheit vor, wenn wir so recht kritisch darüber nachdenken! Aber bei Gott dem Herrn hat alles das sicher einen höchst weisen Grund, und so darf es uns denn nun, da uns die außerordentliche Gelegenheit gegeben ist, den Herrn persönlich vor uns wirken zu sehen, gar nicht wundernehmen, so wir nicht alles fassen können, was Er tut und noch ferner tun wird; denn für alles wird Er offenbar in und für Sich den allerweisesten Grund haben! — Bist du da nicht meiner Ansicht?“
3. «Sí, sí, es cierto», contestó Simón Judá, «y no hay nada que objetar. Pero también es verdad que a un hombre racional más de una intervención divina le parecerá como si alguien dijera seriamente que dos peces más dos peces son siete». 03. Sagt Simon Juda: „Jawohl, jawohl, du hast ganz recht, und man kann dir füglichstermaßen wohl nichts dagegen einwenden! Aber das bleibt denn doch auch ewig wahr, daß dem denkenden Menschen so manche Anordnung Gottes gerade so vorkommt, als ob jemand im vollsten Ernste behaupten möchte, daß zwei Fische und abermals zwei Fische zusammen sieben Fische seien!“
4. «Sí, Simón, sí, así parece», dije Yo. «Pero lo que le parece imposible al entendimiento humano, es posible para Dios. ¡Coge la pequeña red que está a tus pies, y échala al mar!» Simón lo hizo. «Ahora tira de ella y dime cuántos peces hay dentro». 04. Sage Ich: „Ja, ja Simon, also sieht es wohl aus; aber was dem Menschenverstande als unmöglich erscheint, kann bei Gott noch gar wohl möglich sein! Nimm das kleine Netzlein, das zu deinen Füßen liegt und wirf es hinaus ins Meer! (Simon tut dies.) — Nun hebe es wieder zurück und sage, wie viele Fische sich darin befinden!“
5. «¡Señor, exactamente cuatro!», contestó Simón. 05. Sagt Simon: „Herr, genau vier Stück!“
6. «¡Mira otra vez y cuéntalos, pues son siete!», le dije. 06. Sage Ich: „Siehe nach und zähle; denn es sind deren sieben!“
7. Simón miró y, al contarlos de nuevo, encontró en la red exactamente siete. Se sorprendió sobremanera y dijo: «Sí, es verdad, para Dios todo es posible». 07. Simon sieht nach und zählt und findet nun genau sieben Fische im Netze. Darüber verwundert er sich hoch und sagt: „Ja, ja, bei Gott sind alle Dinge möglich!“
8. Y Yo le dije: «Por eso, en lo sucesivo, no hables inútilmente. Es mejor callar que decir tonterías. Entiéndelo, de lo contrario no serás mejor que un ciego fariseo». 08. Und Ich sage zu ihm: „Darum schwätze künftighin nicht ein unnützes Zeug; denn es ist besser zu schweigen, denn leeres und unnützes Zeug zu schwätzen! Verstehe solches, — sonst bist du um nichts besser denn ein blinder Pharisäer!“
9. «Señor», respondió Simón Judá, «Tú sabes cuánto te amo; sin embargo, me riñes muy duramente siempre que digo algo, de modo que no me atrevo a volver a preguntarte nada. Acepto con gran amor y paciencia todo lo que me dices, pero no puedo evitar un poco de tristeza en mi interior por ser yo precisamente quien sirve de blanco a tu severidad». Con estas palabras apartó la vista y miró melancólicamente sobre la superficie del mar. 09. Sagt Simon Juda: „Herr, Du weißt es doch, wie sehr ich Dich liebe, und doch verweisest Du mir nun, so ich etwas sage aus mir, das Gesagte stets auf eine ziemlich bittere Weise, daß ich darob nun kaum mehr irgend noch einen Mut habe, Dich je wieder laut um irgend etwas zu fragen! Ich nehme zwar von Dir alles mit der größten Liebe und Geduld an; aber einer inneren kleinen geheimen Trauer kann ich mich nicht erwehren, weil gerade ich das leidige Ziel Deiner Schärfe bin!“ — Hierauf wendet er sich gegen das Meer und beschaut dasselbe mit einem etwas wehmütigen Blick.
10. Juan, no obstante, acudió a su lado y le dijo: «Mira, hermano, ahora la suave reprimenda del Señor te parece algo dura. Pero el Amor y la Sabiduría del Señor saben muy bien por qué te lo ha dicho. Si miras profundamente en tu corazón, encontrarás fácilmente la razón tú mismo». 10. Johannes aber geht zu ihm hin und sagt: „Sieh, Bruder, dir geschieht es jetzt nun etwas schwer ob der sanften Zurechtweisung von seiten des Herrn; aber sieh, des Herrn Liebe und Weisheit weiß es wohl überaus gut, warum sie solches an dir getan hat, und so du einen recht tiefen Blick in dein Herz tätest, da würdest du den Grund bald und leicht selbst finden!“
11. «Cuál es? Dímela tú mismo». 11. Sagt Simon: „Nun, was soll es denn sein? — Sage du es mir!“
12. «Mira, hermano», respondió Juan, «en lo que se refiere a la comprensión y a la fe viva e inquebrantable, tú eres obviamente el más fuerte entre nosotros y, según las palabras del Señor, una verdadera roca. Pero junto a ello tienes algunos momentos en los que te invade una especie de dignidad personal algo parecida a la soberbia. Y esto es probablemente lo que el Señor quiere sacar de ti mediante una u otra humillación. Ya me di cuenta en alguna otra ocasión y me hubiera gustado decírtelo con un amor fraternal verdadero y sincero. Pero no se presentó la oportunidad adecuada. Sin embargo, ahora se ha presentado y me ha venido a la memoria que hace tiempo quería decirte lo que sentía. Espero que no te enfades conmigo, te lo he dicho con todo mi amor». 12. Spricht Johannes: „Sieh, Bruder, was das Erkennen und den lebendigen, unerschütterlichsten Glauben betrifft, so bist du unter uns offenbar der Stärkste und nach dem Zeugnisse des Herrn ein wahrer Fels; aber dabei hast du dennoch Stunden, in denen dich so eine leise Art von Selbstgefühl übermannt, und siehe, ein solches Selbstgefühl ist so ein wenig mit dem, was man Hochmut nennt, ziemlich nahe verwandt! Und das wird es sein, was der Herr durch so manche dir zukommende Demütigung aus dir herausschaffen will! Ich habe das schon bei manchen anderen Gelegenheiten wahrgenommen und hätte es dir schon lange gern gesagt aus wahrster und aufrichtigster Bruderliebe; aber es hat sich dazu nie eine so recht schickliche Gelegenheit geboten. Da sich nun eben eine solche Gelegenheit ergeben hat, so dachte ich daran und habe es dir gesagt, wie ich es schon lange lebendigst in mir gefühlt habe. Du wirst es sicher in dem guten Liebesinne aufnehmen, in und aus welchem ich es dir gesagt habe, und wirst mir darob nicht gram sein!?“
13. «Sí, sí», respondió Simón Judá, «tendrás razón. Pero no entiendo por qué Él nunca nos advierte alguna vez, palabras no le faltan. Así podríamos actuar mucho más fácilmente de acuerdo a su pura y santa Voluntad». 13. Sagt Simon Juda: „Ja, ja, du wirst auch darin ganz vollends recht haben; aber nur begreife ich es nicht, warum Er unsereinen auf so etwas nicht wenigstens einmal aufmerksam macht, indem Er doch sonst nicht wortkarg ist! Man würde sich dann ja um vieles leichter danach richten, was da nach Seinem rein göttlichen Sinne vollkommen Rechtem ist!“
14. «Sí, podría hacerlo», aseguró Juan. «Sin embargo, no lo hace y eso tendrá a su vez su buen motivo. 14. Sagt Johannes: „Das könnte Er zwar tun; aber Er tut es dennoch nicht, und siehe, das muß schon auch wieder seinen guten Grund haben!
15. A mí me parece que el Señor quiere que cada persona se conozca primero a sí misma antes que Él ponga su mano vivificante en ella y con su Luz tome morada en su corazón. 15. Mir kommt es also vor, als ob Er es haben wollte, daß ein jeder Mensch sich zuerst vollkommen selbst finden müßte, bevor der Herr am Ende Seine alles Leben vollendende Hand an ihn legt und mit Seinem Lichte Wohnung nimmt in des Menschen Herzen.
16. Por esta razón, muy lógica, el Señor nunca advierte a nadie directamente de sus faltas, sino que sólo le escarmienta, obligando así al alma a observarse más directamente, a reconocer sus faltas en la Luz del Señor, a enmendarlas y a incorporarse así completamente al Orden del Señor. Hermano, esta es sólo mi propia opinión, aunque estoy casi convencido de que así es. ¿Qué piensas de ello?». 16. Aus diesem mir als vollwahr dünkenden Grunde sagt der Herr denn auch niemandem direkt die Fehler des Lebens vor, sondern bloß indirekt durch gewisse Rüttler, durch die Er dann die Seele zwingt, sich selbst näher zu beschauen, ihre Fehler an Seinem Lichte zu erkennen, sie von sich zu bannen und sogestaltig dann völlig in die Ordnung des Herrn einzugehen. Das, Bruder, ist so meine unmaßgebliche Meinung, und ich bin nahe dafür, daß es also sein werde. — Was bedünket es dich darüber?“
17. Simón, reflexivo, le contestó: «Sí, puede que también tengas razón en esto pues de nosotros tú eres quien conoce mejor y más profundamente los pensamientos del Señor. En adelante, tus palabras serán para mí definitivas». 17. Sagt Simon, etwas nachdenkend: „Ja, du dürftest auch darin vollends recht haben; denn unter uns allen erkennst du wahrlich am tiefsten und am schärfsten des Herrn Sinn! Dein Wort soll in der Folge für mich sehr maßgebend werden!“
18. Tras esta conversación, Simón se volvió hacia Mí y me miró agradecido por haberle manifestado estas verdades a través del hermano Juan. A continuación, como los hijos de Marco empezaban a echar al mar la red grande, le di a entender a Simón que les ayudara porque conocía muy bien el oficio. 18. Bei dieser Gelegenheit wendet sich Simon wieder nach Mir hin und macht eine dankbare Miene darob, daß Ich durch den Bruder Johannes solches habe offenbaren lassen seinem Herzen; Ich aber bedeute Simon, daß er nun, da die Söhne des Markus anfangen, das große Netz ins Meer zu breiten, diesen nach seiner guten Kenntnis in diesem Fache behilflich sei.
19. Y Simón, más feliz que nadie en el mundo pues una mirada amorosa Mía valía para él más que todos los bienes del mundo, lo hizo inmediatamente. Así debería ocurrir con todos los hombres que quieren seguirme seriamente para alcanzar con ello la verdadera Vida eterna. 19. Und Simon tut nun solches mit der größten Freude von der Welt; denn ein Liebeblick von Mir ist dem Simon mehr denn alle Schätze der Welt, und es sollte auch bei allen Menschen so sein, die wahrhaft Mir nachfolgen und dadurch das wahre ewige Leben erreichen wollen.

FIN